Die wichtigste Fähigkeit eines Administrators besteht darin, jede bekannte oder unbekannte Situation meistern zu können. Dieses Kapitel zeigt eine Reihe von Methoden auf, die es Ihnen - hoffentlich - ermöglichen, die Ursache jeden Problems, das Ihnen begegnet, einzugrenzen, sodass Sie es lösen können.
7.1. Dokumentationsquellen
Bevor Sie verstehen können, was tatsächlich vor sich geht, wenn Ihnen ein Problem begegnet, müssen Sie die theoretische Rolle kennen, die jedes an dem Problem beteiligte Programm spielt. Hierbei besteht die beste Reaktion darin, zunächst in ihrer Dokumentation nachzuschlagen; da diese Dokumentation jedoch umfangreich und weit verstreut ist, sollten Sie wissen, wo sie zu finden ist.
Manual pages, while relatively terse in style, contain a great deal of essential information. We will quickly go over the command for viewing them. Simply type
man manual-page
— the manual page usually goes by the same name as the command whose documentation is sought. For example, to learn about the possible options for the
cp
command, you would type the
man cp
command at the shell prompt (see sidebar
ZURÜCK ZU DEN GRUNDLAGEN Die Shell, ein Befehlszeileninterpreter).
Handbuchseiten dokumentieren nicht nur Programme, die über die Befehlszeile erreichbar sind, sondern auch Konfigurationsdateien, Systemaufrufe, C-Bibliotheksfunktionen und so weiter. Manchmal kann es dabei zu Namenskollisionen kommen. Zum Beispiel hat der Shellbefehl read
denselben Namen wie der Systemaufruf read
. Daher sind Handbuchseiten in nummerierte Abschnitte gegliedert:
Befehle, die von der Befehlszeile aus ausgeführt werden können;
Systemaufrufe (vom Kernel bereitgestellte Funktionen);
Bibliotheksfunktionen (von Systembibliotheken bereitgestellt);
Geräte (bei Unix-ähnlichen Systemen sind dies besondere Dateien, die sich normalerweise im Verzeichnis /dev/
befinden);
Konfigurationsdateien (Formate und Konventionen);
Spiele;
Zusammenstellungen von Makros und Standards;
Systemverwaltungsbefehle;
Kernelroutinen.
Man kann den Abschnitt der Handbuchseite, nach dem man sucht, angeben: um die Dokumentation des Systemaufrufs read
nachzuschlagen, geben Sie man 2 read
ein. Wenn kein Abschnitt ausdrücklich angegeben wird, wird der erste Abschnitt, der eine Handbuchseite mit dem gesuchten Namen hat, angezeigt. So liefert man shadow
die Ausgabe shadow(5), da es in den Abschnitten 1 bis 4 keine Handbuchseiten für shadow gibt.
Falls Sie die Namen der Befehle nicht kennen, ist das Handbuch für Sie natürlich nicht sehr nützlich. Hierfür gibt es den Befehl apropos
, der Ihnen hilft, die Handbuchseiten, oder genauer gesagt, ihre Kurzbeschreibungen zu durchsuchen. Jede Handbuchseite beginnt grundsätzlich mit einer einzeiligen Zusammenfassung. Der Befehl apropos
zeigt eine Liste derjenigen Handbuchseiten an, in deren Zusammenfassung die gesuchten Stichwörter enthalten sind. Wenn Sie sie gut auswählen, werden Sie den Namen des benötigten Befehls finden.
Beispiel 7.1. Den Befehl cp
mit apropos
finden
$
apropos "copy file"
cp (1) - copy files and directories
cpio (1) - copy files to and from archives
gvfs-copy (1) - Copy files
gvfs-move (1) - Copy files
hcopy (1) - copy files from or to an HFS volume
install (1) - copy files and set attributes
ntfscp (8) - copy file to an NTFS volume.
Der Befehl
man
ist nicht das einzige Mittel, um Handbuchseiten nachzuschlagen, da die Programme
konqueror
(in KDE) und
yelp
(unter GNOME) diese Möglichkeit ebenfalls bieten. Es gibt auch eine Web-Schnittstelle, die vom Paket
man2html
bereitgestellt wird und es ermöglicht, Handbuchseiten in einem Webbrowser anzusehen. Auf einem Rechner, auf dem dieses Paket installiert ist, ist hierzu folgende URL zu benutzen:
Dieses Hilfsprogramm benötigt einen Webserver. Deshalb sollten Sie dieses Paket auf einem Ihrer Server installieren: Alle Nutzer des lokalen Netzwerks können so von diesem Dienst profitieren (auch Nicht-Linux-Rechner), und Sie ersparen es sich, auf jedem Arbeitsplatzrechner einen HTTP-Server einzurichten. Wenn Ihr Server auch von anderen Netzwerken aus erreichbar ist, sollten Sie den Zugriff auf diesen Dienst besser auf die Nutzer des lokalen Netzwerks beschränken.
The GNU project has written manuals for most of its programs in the info format; this is why many manual pages refer to the corresponding info documentation. This format offers some advantages, but the default program to view these documents (it is called info
) is also slightly more complex. You would be well advised to use pinfo
instead (from the pinfo package).
The info documentation has a hierarchical structure, and if you invoke pinfo
without parameters, it will display a list of the nodes available at the first level. Usually, nodes bear the name of the corresponding commands.
With
pinfo
navigating between these nodes is easy to achieve with the arrow keys. Alternatively, you could also use a graphical browser, which is a lot more user-friendly. Again,
konqueror
and
yelp
work; the
info2www
also provides a web interface.
Note that the info system is not suitable for translation, unlike the man
page system. info documents are thus almost always in English. However, when you ask the pinfo
program to display a non-existing info page, it will fall back on the man page by the same name (if it exists), which might be translated.
7.1.3. Konkrete Dokumentation
Jedes Paket verfügt über seine eigene Dokumentation. Sogar die am geringsten dokumentierten Programme haben wenigstens eine README
-Datei, die einige interessante und wichtige Informationen enthält. Diese Dokumentation ist im Verzeichnis /usr/share/doc/paket/
installiert (wobei paket dem Namen des Pakets entspricht). Falls die Dokumentation außergewöhnlich groß ist, muss sie nicht unbedingt im Hauptpaket eines Programms enthalten sein, sondern kann in ein speziell hierfür vorgesehenes Paket ausgelagert sein, das dann üblicherweise paket-doc
heißt. Das Hauptprogramm empfiehlt im Allgemeinen die Installation des Dokumentationspakets, so dass Sie es leicht finden können.
Das Verzeichnis /usr/share/doc/paket/
enthält auch einige von Debian bereitgestellte Dateien, die die Dokumentation vervollständigen, indem sie die Besonderheiten des Pakets genauer beschreiben oder seine Verbesserungen im Vergleich zu einer herkömmlichen Installation der Software. Die Datei README.Debian
weist auf alle Anpassungen hin, die vorgenommen wurden, um den Debian-Richtlinien zu entsprechen. Die Datei changelog.Debian.gz
gibt dem Anwender die Möglichkeit, die Veränderungen nachzuvollziehen, die an einem bestimmten Paket im Laufe der Zeit vorgenommen wurden: es ist sehr hilfreich, die Veränderungen zwischen zwei installierten Versionen, die sich nicht gleich verhalten, zu verstehen. Schließlich gibt es manchmal auch eine Datei namens NEWS.Debian.gz
, die die wesentlichen für einen Administrator wichtigen Änderungen eines Programms erläutert.
In most cases, free software programs have websites that are used to distribute it and to bring together the community of its developers and users. These sites are frequently loaded with relevant information in various forms: official documentation, FAQ (Frequently Asked Questions), mailing list archives, etc. Problems that you may encounter have often already been the subject of many questions; the FAQ or mailing list archives may have a solution for it. A good mastery of search engines will prove immensely valuable to find relevant pages quickly (by restricting the search to the Internet domain or sub-domain dedicated to the program). If the search returns too many pages or if the results do not match what you seek, you can add the keyword debian
to limit results and target relevant information.
If you do not know the address for the software's website, there are various means of getting it. First, check if there is a
Homepage
field in the package's meta-information (
apt-cache show package
). Alternately, the package description may contain a link to the program's official website. If no URL is indicated, look at
/usr/share/doc/package/copyright
. The Debian maintainer generally indicates in this file where they got the program's source code, and this is likely to be the website that you need to find. If at this stage your search is still unfruitful, consult a free software directory, such as FSF's Free Software Directory, or search directly with a search engine, such as Google, DuckDuckGo, Yahoo, etc.
Vielleicht möchten Sie auch im Debian-Wiki nachsehen, einer gemeinschaftlich geführten Webseite, auf der jeder, selbst ein einfacher Besucher, Vorschläge direkt von seinem Browser aus machen kann. Es wird gleichermaßen von Entwicklern für die Gestaltung und Konkretisierung ihre Projekte benutzt, wie auch von Anwendern, die ihr Wissen durch die gemeinsame Erstellung von Dokumenten weitergeben.
7.1.5. Anleitungen (HOWTO)
Ein „HowTo“ ist ein Dokument, das konkret und Schritt für Schritt beschreibt, wie man ein bestimmtes Ziel erreicht. Die behandelten Themen sind recht vielfältig, aber häufig technischer Natur: zum Beispiel das Einrichten eines IP-Masquerading, das Konfigurieren eines Software-RAIDs, das Installieren eines Samba-Servers usw. Diese Dokumente versuchen häufig, alle Probleme abzudecken, die während der Anwendung einer bestimmten Technologie möglicherweise auftreten könnten.
Many such tutorials are managed by the Linux Documentation Project (LDP), whose website hosts all of these documents:
Verwenden Sie diese Dokumente mit Vorsicht. Sie sind häufig mehrere Jahre alt; die darin enthaltene Information ist manchmal veraltet. Dieses Phänomen ist bei ihren Übersetzungen noch stärker verbreitet, da Aktualisierungen weder systematisch noch unmittelbar nach der Veröffentlichung einer neuen Version des ursprünglichen Dokuments erfolgen. Dies ist Teil des Vergnügens, in einer Freiwilligen-Umgebung und ohne Zwänge zu arbeiten…