14.3.3.2. Dateien überwachen: AIDE
Das Hilfsprogramm AIDE (Advanced Intrusion Detection Environment) ermöglicht es, die Unversehrtheit von Dateien zu überprüfen und jede Veränderung durch einen Vergleich mit einem zuvor festgehaltenen Abbild des intakten Systems zu entdecken. Dieses Abbild ist als Datenbank (/var/lib/aide/aide.db
) abgespeichert, die relevante Informationen über alle Dateien des Systems enthält (Fingerabdrücke, Berechtigungen, Zeitstempel und so weiter). Diese Datenbank wird erstmals mit dem Befehl aideinit
initialisiert; sie wird dann täglich (mit dem Skript /etc/cron.daily/aide
) genutzt, um nachzuprüfen, dass sich nichts Relevantes verändert hat. Wenn Veränderungen entdeckt werden, hält AIDE diese in Protokolldateien fest (/var/log/aide/*.log
) und sendet seine Befunde per E-Mail an den Administrator.
Viele Optionen in /etc/default/aide
können dazu verwendet werden, das Verhalten des Pakets aide zu justieren. AIDEs eigentliche Konfiguration ist in /etc/aide/aide.conf
und /etc/aide/aide.conf.d/
gespeichert (diese Dateien werden genau genommen nur von update-aide.conf
dazu benutzt, die Datei /var/lib/aide/aide.conf.autogenerated
zu erstellen). Die Konfiguration gibt an, welche Eigenschaften welcher Dateien überprüft werden sollen. Der Inhalt von Protokolldateien verändert sich zum Beispiel regelmäßig, und derartige Veränderungen können ignoriert werden, solange die Berechtigungen dieser Dateien die gleichen bleiben. Aber sowohl der Inhalt als auch die Berechtigungen von ausführbaren Dateien müssen unverändert bleiben. Obwohl die Konfigurationssyntax nicht sehr komplex ist, ist sie nicht völlig intuitiv. Daher wird empfohlen, die Handbuchseite aide.conf(5) zu lesen.
Eine neue Version der Datenbank wird täglich in /var/lib/aide/aide.db.new
erstellt; falls alle aufgenommenen Veränderungen legitim waren, kann sie als Ersatz für die Referenzdatenbank verwendet werden.